Es gibt es einige Kollektive, Projekte und Vereine, die sich den gesundheitlichen Bedürfnissen der LGBTQIA+ Community aus einer queer-feministischen Perspektive widmen und so die Lücken in der allgemeinen Gesundheitsversorgung zu schliessen helfen. Hier stellen wir euch ein paar ausgewählte Projekte vor.

Olivia de Graaf (sie/ihr), Autor:in von Olivia de Graaf (sie/ihr) | 16.03.2023
Association Lilith

Der Verein Lilith ist ein Verein von und für lesbische, bisexuelle und queere Frauen, die Frauen lieben. Er wurde 1994 in Lausanne gegründet, um im Kanton Waadt Strukturen, Unterstützung und Informationen für Lesben zur Verfügung zu stellen.

https://www.associationlilith.ch

Checkpoint Bern

Der Checkpoint Bern ist das Gesundheitszentrum für die LGBT+ Community mit folgenden Angeboten für lesbische, bisexuelle, non-binäre und trans Frauen:

Psychosoziale LGBT+ Beratungen 

Wir haben eine Beraterin für lesbische, bisexuelle und queere Frauen und einen Berater, der auf trans und non-binäre Menschen und Themen spezialisiert ist. Beide gehören selbst zur LGBT+ Community. Die ersten drei Gespräche sind kostenlos.

Die Beratungen können hilfreich sein bei besonderen Herausforderungen oder Schwierigkeiten wie beispielsweise: Coming-out, Fragen zur Identität, in der Sexualität, im Berufskontext (z.B. Mobbing, Arbeitslosigkeit) oder in Beziehungen (z.B. Paarberatung, Familienkonflikte).

Anonyme HIV- und STI-Tests

Safe Space

Einmal im Monat findet in der Stadt Bern das Treffen «Safe Space» statt, das einen geschützten und sicheren Rahmen bietet, damit sich LGBT+ Migrant*innen mit Gleichgesinnten austauschen können. Egal ob Du hier aufgewachsen bist oder erst seit kurzem in der Schweiz lebst, es sind alle, die einen gemütlichen Nachmittag gemeinsam verbringen möchten, willkommen.

Webseite: https://www.ahbe.ch und https://www.mycheckpoint.ch/de/standorte/bern/

text von  Chantal König

Checkpoint Zurich

Kennst du den Checkpoint und warst du schon mal dort? Falls nicht, liegt das vielleicht daran, dass wir in unseren Anfängen vor 16 Jahren vorwiegend ein Angebot von Schwulen für Schwule waren. Im Verlauf der letzten Jahre hat sich einiges gewandelt. Das grösste queere Gesundheitszentrum für sexuelle Gesundheit, sexuell übertragbare Infektionen (STI) und HIV in der Schweiz wurde auch für trans Menschen zunehmend zu einem medizinischen und psychologischen Kompetenzzentrum. 

Mit dem im Main 2023 anstehenden Meilenstein, unserem Umzug an die Limmatstrasse 25 beim Zürcher Hauptbahnhof, kommen wir unserer Vision eines Zentrums für die gesamte LGBTQIA+ Community nochmals einen gewaltigen Schritt näher. Unsere schönen, neuen Räume bieten uns auf doppelt so vielen Quadratmetern eine einzigartige Chance, den ganzen Regenbogen zu erobern. Das diverse Team mit all seinen schwulen, lesbischen, nonbinären und trans Mitarbeitenden kennt die Lebensrealitäten von queeren Menschen. An dieser Stelle laden wir ganz speziell alle FLINTA Personen herzlichst in unseren achtsamen und wertschätzenden safer space ein.

Doch damit nicht genug: Unsere Vision ist es, alle Hürden abzubauen, die queeren Menschen den Zugang zum Gesundheitswesen erschweren. Den Auftakt macht das Pilotprojekt Hausarztmedizin. Dr. med. Brigitte Graf (erfahrene Hausärzt:in mit Zusatzausbildungen in Somatic Experiencing und Craniosacraltherapie) ist ab sofort drei Tage die Woche Hausärzt:in im Checkpoint. Aktuell sind wir zudem auf der Suche nach geeigneten Gynäkolog:innen, Proktolog:innen und Dermatolog:innen. Stay tuned! Infos auf unserer Website www.cpzh.ch oder folge uns auf Instagram.

Text von Dr. med. Brigitte Graf

ensa.queer

Ensa ist ein Programm von Pro Mente Sana und bildet Ersthelfer*innen für psychische Gesundheit aus. Teilnehmende lernen das Basiswissen über psychische Probleme, kennen die Schritte der Ersten Hilfe und können diese anwenden.

Die Aids-Hilfe Schweiz führt ensa Kurse mit dem Fokus auf die Erfahrungen und Bedürfnisse der LGBTIQ+ Community durch: ensa.queer.

https://aids.ch/de/was-wir-tun/academy/ensa.lgbt/

Feministische Medizin e.V.

Der Verein Feministische Medizin e.V. ist ein Zusammenschluss von Ärzt*innen und Studierenden der Humanmedizin, die sich für die Gleichberechtigung aller Geschlechter innerhalb der Medizin und des Gesundheitssystems einsetzen. Sie definieren Feminismus intersektional und sehen seine Notwendigkeit auch im medizinischen Kontext – auf gesundheitspolitischer Ebene, im klinischen Alltag, in der Forschung sowie in der Lehre.

https://www.fem-med.org

LCheck

L-Check, eine innovative und notwendige Dienstleistung

Prävention verbessern und allen den Zugang zu Gesundheitsversorgung ermöglichen, das ist das Ziel von L-Check. Mit dieser Dienstleistung ermöglicht die Stiftung PROFA in Renens Frauen, die Sex mit Frauen haben, trans, non-binären, intersex und queeren Personen einen anderen Zugang zu einer Gesundheitsversorgung, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Die LGBTIQ+-Community verfügt so über eine Anlaufstelle innerhalb einer Institution für sexuelle Gesundheit, die für ihre Offenheit gegenüber Diversität bekannt ist.

Die Konsultationen werden von einer Pflegefachperson sexuelle Gesundheit und einer Ärztin geführt. Dieser gemeinschaftliche Ansatz mit mehreren Kontaktpersonen ermöglicht es, die Grundversorgung in Bezug auf sexuelle Gesundheit zu erweitern. Abgesehen von der allgemeinen sexuellen Gesundheit und gynäkologischen Standarduntersuchungen können alle Themen in Bezug auf Intimität in einem sicheren, vertraulichen Umfeld angesprochen werden. Ausserdem erhalten die Personen persönliche, zuverlässige und qualitativ hochwertige Informationen.

Weitere Informationen

L-Check, Fondation PROFA, Rue de Lausanne 21, 1020 Renens
T 021 631 06 06 l-check@profa.ch www.profa.ch/l-check

Lestime

Lestime ist eine Anlaufstelle für lesbische, bisexuelle, trans* und queere Frauen, eine Gemeinschafts- und Kulturstätte im Herzen der Stadt. Sie richtet sich an Frauen, die sich engagieren wollen, aber auch an solche, die einen ruhigen und geschützten Ort zum Nachdenken suchen. Lestime ist stolz auf ihre lesbische und feministische Verankerung und setzt sich weiterhin für die Sichtbarkeit von Lesben, Bisexuellen, Trans und Queers sowie für die Verteidigung und Förderung ihrer Rechte und der Rechte aller Frauen ein. Sie stellt sich Fragen, ist innovativ und vernetzt sich mit der Politik, Kultur, Party und Gesundheit.

https://www.lestime.ch/

Les Klamydias

Les Klamydia’s ist ein Verein aus der Romandie, der sich aus Fachleuten aus der sexpositiven Präventionsarbeit zusammensetzt. Les Klamydia’s spricht gerne über Sexualitäten und nutzt alle möglichen Medien, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu teilen und die Lust und sexuelle Gesundheit von Menschen mit Vulva in aller Munde zu bringen. Die Organisation bildet ausserdem Gesundheitsfachkräfte aus und betreibt Prävention im Bereich der Gewalt.

www.klamydias.ch

Our bodies

Our Bodies berichtet seit April 2022 über Gesundheitsthemen aus feministischer Perspektive. Du findest hier Informationen, die für dich in unterschiedlichen Lebensphasen relevant werden könnten – ob es sich nun um eine Entscheidung für oder gegen bestimmte medizinische Eingriffe handelt, deine Schmerzen nicht ernst genommen werden oder du dich fragst, warum du in der Schule nie gelernt hast, wie vielfältig Geschlecht ist. Vieles, das unsere Körper und unsere Sexualität betrifft, wird tabuisiert oder belächelt.

https://ourbodies.at

queerAltern

Der Verein queerAltern fördert soziales Leben von alternden queeren Menschen, engagiert sich für queeres Wohnen, queer-gerechte Pflege und Hilfestellungen, unterstützt queere Politik und organisiert Veranstaltungen.

https://queeraltern.ch