Kirchenbund sagt Ja zur Ehe für alle!
Kirchenbund sagt Ja zur Ehe für alle!
Mit 49 zu 11 Stimmen sagte der Schweizerische Evangelische Kirchenbund: Die Ehe soll für gleichgeschlechtliche Paare genauso gelten wie für Hetero-Paare. Ein starkes Statement für Kirche und Politik.
von Anna Rosenwasser, Co-Geschäftsführerin LOS
Mit 49 zu 11 Stimmen sagte der Schweizerische Evangelische Kirchenbund: Die Ehe soll für gleichgeschlechtliche Paare genauso gelten wie für Hetero-Paare. Ein starkes Statement für Kirche und Politik.
von Anna Rosenwasser, Co-Geschäftsführerin LOS
Zwei Tage lang dauerte die Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK). Eines der Traktanden: Die Ehe für alle. Soll die Organisation künftig offiziell dafür sein, dass auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen – und das auch wirklich eine Ehe ist, wie bei heterosexuellen Paaren auch?
Die Abstimmung der Delegierten fiel sehr deutlich aus. Mit 49 zu nur 11 Stimmen befürwortete die Versammlung die Ehe für alle. Sie empfehlen ihren Mitgliedkirchen «die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare auf zivilrechtlicher Ebene, wie auch den allfällig neuen zivilrechtlichen Ehebegriff für die kirchliche Trauung vorauszusetzen». Das heisst: Die Dachorganisation der evangelischen und reformierten Kirchen fordert offiziell, dass gleichgeschlechtliche Paare ebenso heiraten dürfen wie hetero Paare.
Noch Ende Oktober hatte sich nationaler Widerstand formiert: Rund 60 reformierte Pfarrer und Theologen hatten eine Erklärung gegen die Ehe für alle verabschiedet. Dass der Kirchenbund nun derart deutlich die Ehe für alle befürwortet, ist ein starkes Zeichen: Einerseits, weil er rund 2,4 Millionen Protestant*innen repräsentiert. Andererseits, weil das auch als direkte Empfehlung ans Parlament zu verstehen ist: Die Schweiz ist bereit für die Ehe für alle. Und zwar auch die Kirchen.