Heute veröffentlichen die Lesbenorganisation Schweiz, SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ, Les Klamydia’s sowie die Projektpartnerin Aids-Hilfe Schweiz Informationen zur sexuellen Gesundheit und Vorsorge von Lesben, Bisexuellen und queeren Menschen. Das Projekt «Lipsync», bestehend aus einer Print-Broschüre und einer viersprachigen Webseite, ist ein wichtiger Schritt, um den gesundheitlichen Anliegen eines Teils der queeren Community mehr Gehör zu verschaffen.

Alessandra Widmer (sie/ihr), Autor:in von Alessandra Widmer (sie/ihr) | 13.04.2023

Dank der LGBT-Gesundheitsstudie existieren seit 2022 bessere Zahlen zum Gesundheitszustand und dem Zugang zu gesundheitlichen Dienstleistungen der queeren Community. Eine wichtige Erkenntnis: Gerade für Lesben, Bisexuelle und queere Menschen mit Vulva gibt es nur sehr wenig Möglichkeiten, sich umfassend über ihre sexuelle Gesundheit zu informieren. «Lipsync» bietet Informationen zur gynäkologischen Sprechstunde, Safer Sex, sexuelle Rechte, Konsens, Kinderwunsch und empfiehlt Unterstützungsangebote bei erfahrener oder ausgeübter Gewalt.

Viele Fragen – zu wenig Antworten

«Innerhalb der LGBTIQA+ Community gibt es viele Fragen rund um die sexuelle Gesundheit – und noch viel zu wenig zugängliche Antworten», sagt Alessandra Widmer, Co-Geschäftsleiterin der Lesbenorganisation Schweiz (LOS). «Was die sexuelle Gesundheit anbelangt, wird unsere Community stark vernachlässigt: doch auch Lesben, Bisexuelle und queere Menschen mit einer Vulva sollten informierte Entscheidungen treffen können und ihre Rechte und Risiken kennen». So zeigt sich etwa auch in der kürzlich veröffentlichten nationalen LGBT-Gesundheitsstudie und auch aus früheren Befragungen aus der Westschweiz, dass viele Lesben, Bisexuelle und queere Menschen nicht regelmässig in gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen gehen.

Auch zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI) gibt es wenig Informationen und Klarheit. Camille Béziane von der Organisation Les Klamydias erläutert: «Auch von Vulva zu Vulva können Infektionen übertragen werden: Darum ist es wichtig, dass auch hier klare, auf die Community zugeschnittene, Präventionsbotschaften ausgesprochen werden».

Gemeinsamer Effort auf nationaler Ebene

Die Anliegen aus den Community-Organisationen finden Rückhalt in nationalen Gesundheitsorganisationen: «Die sexuelle Gesundheit der Community ist ein wichtiges Anliegen von SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ (SGCH)», sagt Céline Berset, Verantwortliche Publikationen, Monitoring, LGBTI+ bei SGCH. «Es ist wichtig, dass nationale Gesundheitsorganisationen und queere Organisationen zusammenspannen, um Lesben, Bisexuellen und queeren Menschen zuverlässige Informationen bieten zu können».

Das Projekt «Lipsync»:

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